Die Neuausrichtung der Pflegeausbildung macht es notwendig, dass die veränderten Anforderungen auch für die Praxisanleitenden in den Blick genommen werden. Die 6. Auflage „Praxisanleitung in der generalistischen Pflegeausbildung“ unterstützt die Praxisanleitenden in ihrer so wichtigen Aufgabe, indem vielfältige Themen der Aus- und Weiterbildung besprochen werden. Die Autoren Jochen Martin und Birte Stährmann kommen mit zwei Statements zum Buch zu Wort.
Jochen Martin/Birte Mensdorf
Praxisanleitung in der generalistischen Pflegeausbildung
Hintergründe, Konzepte, Probleme, Lösungen
6., erweiterte und überarbeitete Auflage
236 Seiten, 3 Abb., 9 Tab., Kartoniert. € 32,–
ISBN 978-3-17-035028-1
Im Jahr 1999 erschien das Werk „Schüleranleitung in der Pflegepraxis“ erstmalig. Damals hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass es 2022 in der nunmehr 6. Auflage erscheinen wird. Fast ein Vierteljahrhundert ist es auf dem Buchmarkt vertreten und hat sich zu einem Standardwerk für die Anleitung von Auszubildenden in Pflegeberufen etabliert.
Mein damaliges Konzept ist aufgegangen: Ich wollte für Praxisanleitende ein Buch schreiben, das sie mit fundiertem Hintergrundwissen in ihrem beruflichen Alltag begleitet. Wichtig war mir in allen Auflagen, dass es ein Buch für die Praxis ist. Deshalb enthielt es immer aktuelle Praxisbeispiele und leicht umzusetzende Anregungen.
Die Pflege als Profession und auch die Funktion der Praxisanleitenden hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr professionalisiert und etabliert:
2020 richtete das Pflegeberufegesetz den Pflegeberuf neu aus und führte die verschiedenen Pflegeausbildungen zu einem generalistischen Ausbildungsgang zusammen. Die Aufgaben der Praxisanleitung haben sich damit grundlegend verändert und professionalisiert. Es wurde Zeit, das Buch komplett zu überarbeiten und als 6. Auflage unter dem neuen Titel „Praxisanleitung in der generalistischen Pflegeausbildung“ zu veröffentlichen.
Mit dieser Auflage gebe ich mein Werk vertrauensvoll in die Hände meines Nachfolgeautors Jochen Martin und wünsche diesem Buch und allen, die damit arbeiten, weiterhin viel Erfolg bei dieser sinnstiftenden Aufgabe.
Ich bin seit vielen Jahren mit der Weiterbildung von Praxisanleitenden befasst und habe alle Veränderungen des Anforderungsprofils dieser Berufsgruppe miterlebt. Das neue Pflegeberufegesetz und die dazugehörigen Verordnungen und Rahmenpläne stellen dabei eine besondere Richtungsänderung dar: Mehr als bisher wird die Ausbildung der zukünftigen Pflegefachmänner und
Die Praxisanleitenden sind die Leitwölfe und Vorbilder für die Auszubildenden. Sie müssen sich auf dem manchmal steinigen Pfad auskennen, Hindernisse überwinden helfen und auch vor Gefahren warnen. Dazu müssen sie viel wissen und im richtigen Augenblick angemessen handeln. Der pädagogische Begriff dafür ist Kompetenz, ein Schlüsselbegriff der generalistischen Pflegeausbildung.
Weil sich die Anforderungen ändern, muss sich auch die Ausbildung der Praxisanleitenden verändern. Welche neuen Erkenntnisse gibt es zum Thema Lernen? Wie können sich Praxisanleitende wissenschaftliche Erkenntnisse erschließen? Was hat es mit dem Begriff der Qualität im Zusammenhang mit der Ausbildung auf sich? Was für Konsequenzen hat Interkulturalität im Anleitungsprozess? Wie geht man als Praxisanleitender mit den vielen Anforderungen um, die oft nur schwer zu bewältigen sind? Wer haftet im Ernstfall, wenn ein Schaden eintritt?
Als ich das Angebot bekam, an der Neuauflage des Buchs „Schüleranleitung in der Pflegepraxis“ mitzuarbeiten, war ich gerade mit der Neukonzeption des Weiterbildungscurriculums beschäftigt und freute mich über diese Chance. Das Buch war über viele Jahre ein zuverlässiger Begleiter gewesen und ich schätzte es sehr. Es bildete stets die aktuellen Veränderungen in der Ausbildung und die Aufgaben der Praxisanleitenden ab. Ein Schwerpunkt lag dabei konsequent auf der Interaktion zwischen Auszubildenden und Praxisanleitenden. Das musste auch in der Neuauflage mit dem Titel „Praxisanleitung in der generalistischen Pflegeausbildung“ so bleiben, weil es das Wesensmerkmal des Werkes ist. Darüber hinaus sollten die inhaltlichen Anforderungen an die Weiterbildung von Praxisanleitenden stärker berücksichtigt werden, wie sie zum Beispiel in Weiterbildungsverordnungen einzelner Bundesländer oder den Empfehlungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft zum Ausdruck kommen.
Ich hoffe, es ist uns gelungen, eine gute Synthese zwischen bewährten und aktuellen Inhalten zu bilden und dadurch die Praxisanleitenden bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe zu unterstützen.
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