Die Lehrbuch-Reihe „Grundwissen Soziale Arbeit“

Das gesamte Grundwissen der Sozialen Arbeit in einer Reihe: theoretisch fundiert, immer mit Blick auf die Praxis, verständ­lich und lern­freund­lich gestaltet – dafür steht die Reihe „Grund­wissen Soziale Arbeit“ nun seit über zehn Jahren. Professor Rudolf Bieker beschreibt hier die Ent­wick­lung der Reihe und gibt Ein­blicke in seine Arbeit als Reihen­herausgeber.

Alles an Fachliteratur zur Sozialen Arbeit jetzt im Buchhandel und im Kohlhammer Shop

Zum Shop

Herr Bieker, Sie sind nun seit über einem Jahrzehnt Heraus­geber der Lehrbuch-Reihe „Grund­wissen Soziale Arbeit“. Was ist das Ziel der Reihe?

Ziel der Reihe ist es, grund­legendes Wissen aus der Sozial­arbeits­wissen­schaft und ihren zahl­reichen Bezugs­diszi­plinen bereit­zu­stellen. Dabei geht es um quali­tativ hoch­wertige Fach­literatur, die zugleich die Bereit­schaft von Studie­renden fördert, sich auf Wissen­schaft überhaupt einzu­lassen. Angehende Sozial­arbeiter*innen sind sehr praxis­orientiert. Deshalb tun wir gut daran, in jedem unserer Lehr­bücher sichtbar zu machen, was Wissen­schaft für die Praxis leistet.

Wie ist die Reihe aufgebaut?

Neben Grundlagenwerken, z. B. zum Sozial­recht oder zur Psycho­logie, gibt es Bände zu Methoden, Organisations­strukturen und Arbeits­feldern. Wir greifen außerdem wichtige soziale Probleme auf, wie etwa Flucht­migration, Wohnungs­losig­keit usw. Darüber hinaus nehmen wir Grund­satz­fragen in den Blick, wie etwa die Ausübung von Zwang oder das Umgehen mit ethischen Dilemmata. Wir wollen die fach­lichen Heraus­forderungen in der Reihe abbilden, die in den viel­fältigen Arbeits­feldern der Sozialen Arbeit tag­täglich zu bewältigen sind. Dafür braucht es gute Fundamente.

Wie hat sich die Reihe im letzten Jahrzehnt entwickelt?

Sehr gut. Viele Berufskolleg*innen nutzen Bände aus der Reihe für ihre Lehre. Die Bandbreite der Themen ist in den letzten Jahren immer viel­fältiger geworden und dem wissen­schaft­lichen Diskurs gefolgt, der bestimmte Fragen in den Vorder­grund rückt, wie z.B. Inklusion und Partizi­pation. Darauf muss die Reihe selbst­verständlich reagieren. Andere Themen, die uns schon früher beschäftigt haben, bspw. die Zusammen­arbeit von Sozialer Arbeit und Polizei, bedürfen heute einer Neubearbeitung.

Die Reihe bietet nun aktuell über 40 Lehrbücher. Welche Anforde­rungen haben Studierende an Lehrbücher? Was macht ein gutes Lehrbuch aus?

Gute Lehrbücher sollten nicht „große Wissenschaft“ demons­trieren, sondern solide Fundamente legen, auf die im Verlauf des Studiums suk­zessive zurück­gegriffen werden kann. Wissen­schaft­liche Begriffe dürfen in einem guten Lehrbuch z.B. nicht einfach als bekannt voraus­gesetzt werden. Abstrakte Theorie muss anschaulich gemacht werden. Eine gut gegliederte, klare Gedanken­führung mit einge­streuten Fall­beispielen, Abbildungen, Zwischen­ergebnissen und Merksätzen hilft Studie­renden beim Lese­verständ­nis und der Rekapi­tulation des Stoffes vor Prüfungen. Darauf achte ich als Herausgeber. Natürlich sollte ein gutes Lehrbuch auch durch ein lesefreundliches Layout punkten.

Was erwartet die Leser*innen in den nächsten Jahren?

Es stehen eine Reihe von Neuauflagen an. Darüber hinaus möchte ich gerne den Bereich der Methoden der Sozialen Arbeit weiter ausbauen, hinzu kommen viele Einzelthemen. An Ideen mangelt es nicht.


Prof. Dr. rer. soc. Rudolf Bieker war über viele Jahre Hoch­schul­lehrer und Prüfungs­ausschuss­vorsitzender am Fach­bereich Sozial­wesen der Hochschule Niederrhein.