Professor Tanjev Schultz hat eine bemerkenswerte Karriere gemacht: Er war bereits angesehener Journalist, als er einem Ruf auf eine Professur an der Universität Mainz folgte. Seitdem ist er sowohl als Autor, Wissenschaftler und akademischer Lehrer erfolgreich tätig – auch für Kohlhammer.

Für viele ist es der Traumjob: Redakteur bei einer großen Tageszeitung. So stellt sich die Frage, wie man dieses Ziel erreichen kann. Andere fragen sich hingegen, wie man am besten eine Professur an einer renommierten Uni ergattert. Wohl kaum jemand nimmt sich jedoch alle beide Ziele vor.

Tanjev Schultz war seit 2005 Redakteur der Süddeutschen Zeitung, zunächst verantwortlich für Bildungs- und Hochschulpolitik, dann für Themen der Inneren Sicherheit, und wurde für seine Leistungen mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 2016 folgte er einem Ruf der Universität Mainz auf eine Professur. Seitdem lehrt und forscht Schultz am Journalistischen Seminar. Als Forscher behandelt er auffällig viele und spannende Themenbereiche. „Trotz dieser Vielfalt, die vielleicht eher typisch für Journalisten und weniger typisch für klassische Forscher ist, habe ich Schwerpunkte und Themen, die sich schon lange durch mein Leben ziehen: die Beschäftigung mit Rechtsextremismus, die Bildungspolitik, die Erforschung (medialer) Öffentlichkeiten und die Frage, wie vernünftige Kommunikation gelingen und eine Demokratie ihren Ansprüchen gerecht werden kann.“

Für Kohlhammer ist Herr Schultz als Mitherausgeber der Reihe „Perspektiven auf Gesellschaft und Politik“ tätig. „Spannend daran ist, dass hier Menschen aus unterschiedlichen Fächern und Disziplinen zusammengeführt werden. Und das zu aktuellen Themen, die für die Gesellschaft sehr wichtig sind. Die Bücher erlauben tiefere Einblicke in die Erkenntnisse und Thesen aus der Forschung, als dies kürzere Medienbeiträge leisten können. Aber sie wenden sich dennoch an ein möglichst breites Publikum.“

Letzten Herbst erschienen ist der Band „Was darf man sagen?“, der zeigt, „wie groß die Meinungsfreiheit in unserer Demokratie ist, aber auch wie sie zunehmend von Populisten und Extremisten bedroht wird“. Aktuell veröffentlicht wurde „Auf dem rechten Auge blind?“, in dem die „Hintergründe des viel zu lange unterschätzten Rechtsextremismus in Deutschland, die Verantwortung und das Versagen des Staates und seiner Sicherheitsbehörden“ dargestellt werden.

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Tanjev Schultz ist Professor für Journalistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Bis 2016 war er Redakteur der „Süddeutschen Zeitung“. Er ist ausgewiesener Experte zum Thema NSU, zur Affäre Guttenberg oder zu den Missbrauchsfällen an der Odenwaldschule. Für Kohlhammer ist Schultz Mitherausgeber der Reihe „Perspektiven auf Gesellschaft und Politik“ und Autor unseres aktuellen Bandes „Auf dem rechten Auge blind“.