Römische Geschichte in europäischer Perspektive


Dr. Eva Luise WittnebenAnlässlich des Erscheinens des Bandes Römische Geschichte in europäischer Perspektive von Dr. Eva Luise Wittneben führten wir mit der Autorin das folgende schriftliche Interview:

Römische Geschichte umfasst ja einen sehr weiten Teil der Geschichte, kann diese lange Zeit überhaupt adäquat unterrichtet werden und wie hilft Ihr Buch dabei?

In der Tat umfasst die römische Geschichte einen breiten Zeitraum, allerdings steht in diesem Buch die Kultur- und Gesellschaftsgeschichte im Vordergrund. Also nicht, was und warum Caesar etwas tat, sondern wie gewöhnliche Römer ihren Alltag verbrachten, z.B. beim Baden in den Thermen. Dies hilft den Schülern ihre Erfahrungswelt mit der der Römer abzugleichen und die Kulturleistungen der Römer einschätzen zu können.

Die Unterrichtsmaterialien sind eine Stärke des Bandes, der den Inhalt sofort lebendig und anschaulich macht. Welche didaktische Aufbereitung haben Sie darüber hinaus gewählt?

Umschlag von "Römische Geschichte in europäischer Perspektive"Die didaktischen Materialien werden durch vier thematische Aufsätze von Wissenschaftlerinnen unterstützt, die die Umsetzungsvorschläge fachlich fundieren und den historischen Hintergrund sachkundig erklären. Gerade diese Verbindung zwischen Wissensvermittlung und Anwendung des Gelernten im Unterricht oder auch zu Hause ist die große Stärke des Bandes.

Richtet sich der Band nur an Lehrer in Baden-Württemberg oder können dort auch andere Lehrende und Referendare das Buch nutzen?

Das Buch richtet sich an alle, die sich mit der römischen Welt beschäftigen, auch LeserInnen, die sich über die Welt der Römer informieren möchten oder mehr über die Römer in Heidenheim und ganz Südwestdeutschland wissen möchten, profitieren von diesem Buch.

Was hat Sie am meisten beim Schreiben des Bandes überrascht?

Überraschend war zum einen, wie gut sich Phänomene wie z. B. Migration oder globale wirtschaftliche Vernetzungen in der Antike mit der heutigen Zeit vergleichen lassen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich zu machen. Zum anderen, wie gut sich das Konzept des Bandes einsetzen lässt, die enge Kooperation z.B. mit dem Museum Römerbad in Heidenheim und das mehrmalige Erproben der Unterrichtsmaterialien in der Praxis haben das Buch erst zu dem gemacht, was es ist.

Möchten Sie Ihren Lesern noch etwas mit auf den Weg geben, bevor er die erste Seite aufschlägt?

Lassen Sie sich überraschen und seien Sie neugierig auf die großen kulturellen Leistungen der Römer, die sich auch hier im deutschen Südwesten noch besichtigen lassen, wie im Römerbad in Heidenheim oder dem Limesmuseum Aalen. Mit Römern, ihrer Wasserversorgung und ihrer Sprache legten sie die Grundsteine für das moderne Europa – auch bei uns.

Ich danke Ihnen für Ihre Mühe und Ihre Zeit.

Das Interview führte Dr. Daniel Kuhn

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