„Die Finanzverwaltung in Baden und Württemberg im Nationalsozialismus“ – so lautet der Titel der neuen Monographie von Christoph Raichle (Universität Stuttgart). Am 7. Juni 2019 stellte er sein monumentales Werk bei einer Pressekonferenz im Finanzministerium vor, das seine Arbeit gefördert hat. Nach einer Einführung von der Ministerin Edith Sitzmann und Herrn Prof. Dr. Wolfram Pyta (Universität Stuttgart) machte Raichle klar: Die Finanzverwaltung war im Nationalsozialismus keineswegs ein „sauberes“ Amt, sondern in die Diktatur des Dritten Reichs verwickelt. Verfolgungen, Enteignungen und Vermögenskonfiszierungen standen auf der Tagesordnung. Auf der Grundlage von lange Zeit nicht zugänglichen Quellen ist es Raichle hervorragend gelungen, die Vorgehensweise des Finanzministeriums präzise offenzulegen. Akribisch, detailliert und doch verständlich – Raichles Arbeit wird für die Erforschung der Finanzverwaltung Standards setzen. Wir freuen uns, dass diese Arbeit in unserem Programm erschienen ist.