Fireprotec 2015: BRANDSchutz unterstützt den Austausch im Vorbeugenden Brandschutz

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BRANDSchutz/Deutsche Feuerwehr-Zeitung ist Medienpartner der Fireprotec 2015. Die Fireprotec ist nicht nur eine Fachmesse für den Vorbeugenden Brandschutz; viel wichtiger ist der Erfahrungsaustausch beim Symposium, das als früheres „Baurecht & Brandschutz-Symposium“ im Frankfurt am Main bekannt ist.

Wir haben mit Prof. Dr. Ulrich Dietmann, Geschäftsführer Bureau Veritas Construction Services GmbH, Geschäftsbereich Brandschutz über die Fireprotec 2015 gesprochen. Er hat die fachliche Leitung des Fireprotec Symposiums inne.

Was sind die Highlights der diesjährigen Veranstaltung?

Die Highlights entstehen natürlich immer im Auge des jeweiligen Betrachters… Soll heißen: Wir haben wieder eine interessante Mischung an aktuellen Themen rund um die Schnittstellen zwischen vorbeugendem und abwehrendem Brandschutz zusammengestellt, sodass für alle in diesem Bereich Tätigen – vom Fachplaner bis zur Feuerwehr – etwas dabei ist. Und gerade das macht das Fireprotec Symposium seit Jahren aus und unterscheidet es von anderen Veranstaltungen.

Sie haben das Thema “Zukunftstrends im Brandschutz“ in den Mittelpunkt gestellt. Welches sind Ihrer Meinung nach die kritischen Aspekte?

Wir erlebten (und erleben) im Vorbeugenden Brandschutz in den vergangenen Jahren einen steten Wandel: Vertraute Schutzziele werden verändert interpretiert, das Thema Europa spielt eine zunehmende Rolle, neue Brandrisiken entstehen und Brand- bzw. Schadenereignisse lehren uns immer neue Erkenntnisse bei gleichzeitig knapper werdenden finanziellen und personellen Ressourcen in einer schneller werdenden, medial vollvernetzten Umgebung. Das sind schon spannende Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Vor diesem Hintergrund wollen wir diskutieren, wo wir im Jahr 2020 stehen werden und was die Zukunft uns bringt – nicht nur im Bereich des Brandschutzes, sondern auch gesellschaftlich. Daher bin ich auch besonders auf den Beitrag von Prof. Stefan Selke von der Hochschule Furtwangen, einem bekannten Zukunftsforscher, gespannt.

Welche Themen werden Ihrer Meinung nach beim diesjährigen Symposium am kritischsten diskutiert?

Ich persönlich freue mich am meisten auf die beiden Vorträge von der Berufsfeuerwehr Frankfurt, zum einen von Branddirektor Andreas Ruhs und zum anderen von Brandoberrat Michael Brückmann. Diese zeigen sehr anschaulich sich konkret abzeichnende Veränderungen sowohl aus Sicht des vorbeugenden als auch des abwehrenden Brandschutzes auf. Kritisch diskutiert wird mit Sicherheit auch der Beitrag von Maja Tiemann vom Deutschen Institut für Bautechnik vor dem Hintergrund des jüngsten Urteils des EuGH zur Kennzeichnung von Bauprodukten nach Bauregelliste bzw. den Diskussionen um die so genannten „Deckblatt- apP‘s“.

Nach welchen Kriterien entwickeln Sie jeweils das Programm? Wie gelingt die Mischung aus Praxis und Theorie?

Bei uns gilt das Motto: „Nach dem Symposium ist vor dem Symposium!“ Das heißt sofort nach oder meist noch während der laufenden Veranstaltung nehmen wir Ideen und Impulse für brisante Themen auf, verfolgen diese über das ganze Jahr und entscheiden dann im Spätsommer, welches Thema es ins Programm schafft. Selbstverständlich beobachten wir zum Beispiel auch aktuelle Forschungsvorhaben genauso wie besondere Brandereignisse und binden diese in unser Programm ein, im Jahr 2015 zum Beispiel die Beteiligung der Feuerwehr Frankfurt an einem Forschungsvorhaben oder das fatale Brandereignis in einer Behindertenwerkstatt in Titisee-Neustadt. Immer stehen dabei Erkenntnisse für den vorbeugenden Brandschutz im Vordergrund.

Wen sprechen Sie hauptsächlich an? Wovon profitieren diese Zielgruppen insbesondere?

Unsere Zielgruppen sind ganz klar weder die Wissenschaft bzw. die Forschung noch die ausführenden Firmen. Das Symposium richtet sich praxisorientiert an alle am Planungs- und Prüfungsprozess Beteiligten wie Fachplaner, Architekten, Sachverständige, Brandschutzdienststellen und Bauaufsichten. Wir thematisieren die klassischen Aspekte des Baurechts und des Brandschutzes und genau von diesem spannenden Mix profitieren die Teilnehmer.

Wer sind die Referenten der Fireprotec? Nach welchen Kriterien werden sie ausgewählt?

Wir haben mittlerweile eine regelrechte „Stammbesetzung“ unserer Referenten – und viele Teilnehmer besuchen das Fireprotec Symposium auch genau aus diesem Grund. Selbstverständlich sind meine Kollegen und ich das ganze Jahr über unterwegs, um uns potenzielle Referenten anzuhören und anzusehen. Das garantiert eine gleichbleibend hohe Qualität der Beiträge. Oftmals bitten uns aber auch Teilnehmer, bestimmte Referenten wieder einzuladen: im Jahr 2015 zum Beispiel Heiko Hucke, Geschäftsführer der Firma BraSuTech, der durch seinen authentischen, praxisnahen Beitrag im Vorjahr überzeugt hat. Besonders freut mich auch, dass wir erstmals Dirk Aschenbrenner, den Präsidenten der vfdb – der Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes e.V. –  als Referenten begrüßen können.

Was erwartet die Teilnehmer bei den zwei angebotenen Exkursionen?

Die Exkursionen sind zwei echte Höhepunkte: Aufgrund der großen Nachfrage im vergangenen Jahr bieten wir erneut eine Besichtigung des Feuerwehr- und Rettungstrainingscenters der Berufsfeuerwehr Frankfurt an. Die bundesweit einmalige Kombination an Übungsmöglichkeiten für den abwehrenden Brandschutz und Vorführungsmöglichkeiten für den vorbeugenden Brandschutz ist wirklich beeindruckend und muss „live“ erlebt werden. Die meisten Besucher von außerhalb verbinden mit Frankfurt die einmalige Skyline und damit „die Stadt der Hochhäuser“ in Deutschland. Was liegt da näher als eine weitere Exkursion in ein Hochhaus an exponierter Stelle in Frankfurt anzubieten? Der „TaunusTurm“ gehört mit seinen 170 Metern Höhe zwar nicht zu den „Super-Hochhäusern“ in Frankfurt, bietet aber gerade deshalb interessante Ein- und Ausblicke auf die angrenzenden Gebäude. Und natürlich fehlt auch bei dieser Exkursion nicht der Blick auf die Einrichtungen des vorbeugenden Brandschutzes – vom Tiefgeschoss bis unters Dach.

Welche Möglichkeiten erschließen sich für die Aussteller der begleitenden Fachausstellung?

Für die Aussteller steht ganz klar die direkte Kundenansprache unserer interessanten Teilnehmerstruktur im Vordergrund. Viele Produkte und Dienstleistungen im vorbeugenden Brandschutz sind einfach erklärungsbedürftig. Oftmals muss im intensiven Gespräch mit Planern, Sachverständigen und auch Behörden „handfeste Überzeugungsarbeit“ geleistet werden und gerade dazu bietet sich die Fireprotec als überschaubare, sehr persönliche Fachausstellung an.

Können Sie uns schon verraten, wovon der „aktuelle Beitrag“ handeln wird?

Endgültig wird das Thema erst wenige Wochen vor dem Symposium bekannt gegeben werden. Aber ich kann Ihnen jetzt schon verraten, dass Prof. Reinhard Ries, der Chef der Frankfurter Feuerwehr, der Referent sein wird und es sich um ein wahrlich „brennendes Thema“ handelt …

Weitere Informationen zur Fireprotec und auch eine Anmeldemöglichkeit gibt es im Internet unter www.fireprotec-symposium.de.

Prof. Dr. Ulrich Dietmann

Prof. Dr. Ulrich Dietmann,
Geschäftsführer Bureau Veritas Construction Services GmbH,
Geschäftsbereich Brandschutz

 

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