Bundesverdienstkreuz für unsere Autorin Brigitta Schröder

Foto: Peter Prengel

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Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Brigitta Schröder erhält das Verdienstkreuz am Bande

Oberbürgermeister Reinhard Paß überreichte Brigitta Schröder am 6.8., um 16 Uhr im Rathaus Essen das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Zur Person:

Brigitta Schröder hat durch ihr langjähriges, zeitintensives Engagement im sozialen Bereich auf dem Gebiet der Betreuung von Demenzkranken auszeichnungswürdige Verdienste erworben.

Frau Schröder ist Diakonisse. Als diplomierte Krankenschwester arbeitete sie zuletzt von 1974 bis 1991 als Oberin und Pflegedirektorin im Evangelischen Krankenhaus der Huyssens-Stiftung in Essen. Anschließend legte sie an der Universität Dortmund ein Seniorenstudium in den Fächern „Gerontologie“ und „Geragogik“ (Pädagogik des Alterns) ab und absolvierte zusätzlich eine Ausbildung zur Supervisorin.

Umschlag von "Blickrichtungswechsel"Umschlag von "Menschen mit Demenz achtsam begleiten"

Ende der 1990er Jahre erkrankte eine gute Freundin von Brigitta Schröder nach einem Schlaganfall an Demenz. Um sie betreuen zu können, zog Frau Schröder zu ihr. Sie lernt, dementiell veränderte Menschen aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten und deren Bedürfnisse zu erkennen. Mehrere Jahre versorgte und betreute Brigitta Schröder ihre kranke Freundin in der gemeinsamen Wohnung.

Ãœber eine sogenannte Kurzzeit- beziehungsweise Verhinderungspflege, die ihre Freundin in Anspruch nahm, wenn Frau Schröder verhindert war, lernte sie die Residenz „Nova Vita“ in Essen kennen. Seit Anfang der 2000er Jahre besucht Brigitta Schröder diese Einrichtung in der Regel zweimal wöchentlich für mehrere Stunden. Sie gestaltet Gesprächsrunden und führt Einzelgespräche, sowohl mit dementiell Erkrankten als auch mit deren Angehörigen. In der familiären Atmosphäre der Einrichtung wird neben der Pflege großer Wert auf Leben gelegt, was sowohl den Kranken als auch der Betreuungssituation zugutekommt. Frau Schröder erzählt und lacht mit den Betroffenen, aber sie tröstet sie auch. Außerdem initiierte sie mit der „Sternstunde“ eine spirituelle Runde, die sich in der Residenz großer Beliebtheit erfreut.

Auch in Zusammenarbeit mit Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen hält Brigitta Schröder immer wieder Vorträge und gibt Kurse, Seminare und Workshops, in denen sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen über Demenz an Interessierte weitergibt. Besonders am Herzen liegt ihr, um Verständnis für an Demenz Erkrankte zu werben, sie nicht auszugrenzen und solange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung leben zu lassen. Ihrer Initiative ist auch ein eigenes für Demenzkranke und deren Angehörige entwickelter Gottesdienst in der Marktkirche in Essen zu verdanken, den sie selbst aktiv mitgestaltet. Außerdem entwickelte Frau Schröder Methoden und Material, um vorhandene Fähigkeiten zu entdecken, zu unterstützen und zu fördern. Daneben bildet Brigitta Schröder auch „Alltagsbegleiterinnen und Alltagbegleiter“ aus und arbeitet als Mediatorin in der Trauer- und Sterbebegleitung. Die Betreuung von Demenzkranken sowie ihre -meist kostenlosen- Vorträge beanspruchen fast die gesamte Freizeit von Frau Schröder.

Ãœber ihre Erfahrungen mit Demenzkranken schrieb Brigitta Schröder vor einigen Jahren das Buch „Blickrichtungswechsel“, in dem sie darum wirbt, die Krankheit mit einem anderen Blick zu betrachten. Die Hälfte des Verkaufserlöses spendete sie den Kliniken Essen-Mitte. Das Buch ist inzwischen in der 3. Auflage erschienen.

Seit 1983 ist Frau Schröder Mitglied des Clubs der „Soroptimisten“ in Essen. Die „Soroptimisten“ verstehen sich als internationale Organisation von Frauen in verantwortlichen Positionen im Berufsleben. Von 1997 bis 1999 hatte Brigitta Schröder das Amt der Präsidentin inne. Sie nimmt regelmäßig an den Clubtreffen teil, wirkt in den Arbeitsgruppen mit und war maßgeblich und federführend an verschiedenen Projekten beteiligt. Zum weiteren Ausbau des Netzwerkes der „Soroptimisten“ war sie außerdem für die Kontaktpflege zu anderen Institutionen zuständig.

Das ganze Streben von Brigitta Schröder ist darauf ausgerichtet, die Situation von Menschen mit Demenz nachhaltig zu verbessern. Sie genießt bundesweit hohes Ansehen und wird dank ihres Fachwissens bis heute immer wieder, unter anderem auch zu Kongressen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, als Referentin eingeladen.

Das Auswärtige Amt wurde beteiligt und ist mit der Ausübung des Vorschlagsrechts durch die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen einverstanden.

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